In der Nacht hatte es in Kalambaka zu regnen begonnen. Also Regenanzug drüber und los ging es zu gewohnter früher Stunde.
Nach einer Stunde war der gelegentliche Regen vorbei. Die heutige Strecke hat uns sehr gut gefallen. Vielseitig, kurvig und landschaftlich sehenswert. Und überhaupt kein Straßenverkehr.
An Angelos Geburtsort Neapolis vorbei - da passierte es: Ein Bär! hoppelte über die Straße.
Der ausgewachsene Braunbär heute statt Hoppelhase quer vor mir (Jupp) über die Strasse bei voller Fahrt, da kann einem schon anders werden. Wenn ich den erwischt hätte, ich weiss nicht ob das so einfach gelaufen wäre wie bei einem Regenwurm… Den Sportfreund hätte ich eher in den Karpaten in Rumänien erwartet, aber nicht in Griechenland.
Schön am See gelegen ist Kastoria, die Pelz-Stadt. Hier wird seit Jahrhunderten Pelz verarbeitet. Den früheren Reichtum kann man an mancher Stelle noch sehen. Aber auch den Niedergang, denn Pelz wird immer weniger getragen. Von den früher 10.000 Beschäftigten in dieser Branche ist nur noch wenig übrig.
Da kommen wir nach Albanien. Und am Ortsschild von Albanien klebt ein Wölffe-Auflkeber… Was für ein Zufall.
Wir sind nur für einen Schlenker in Albanien reingegrätscht. Die Grenzschutzanlagen könnten nicht unterschiedlicher sein. Griechenland: Schlicht. Albanien: Heruntergekommen. Aber der Albaner legt Wert auf guten Asphalt. Auch erstaunlich: Hier fahren jede Menge alte Mercedes Limousinen herum. Man sagt auch: Jeder Mercedes stirbt in Albanien (weil die Straßen den alten Kisten noch das letzte abfordern). Auch seltsam die vielen kleinen Autowaschanlagen, praktisch an jeder Ecke.
Den größten Teil der Strecke bewegen wir uns auf 800 - 1.200 m Höhe. Der Süden Albaniens ist wie eine riesige Hochebene und von Obstanbau dominiert.
So geht es dann weiter, als wir nach Nordmazedonien kommen. Erst schaudert es mich (Erik), als wir nach Bitola kommen. Hier sieht es nach 90er Jahre Sozialismus aus. Tatsächlich ist Nordmazedonien als Teil des ehemaligen Jugoslawiens ein armes Land, obwohl in jüngerer Vergangenheit griechische Investitionen die Transformation des Landes unterstützen.
Das Nordmazedonien wirtschaftlich nicht ganz so stark ist, das sagen auch die Bierpriese im Hotel. Der Halbe Liter aus der Flasche kostet hier im Hotlre-Restaurant 1,70€. Da träumt der Schweizer von…
Der Liter Super Bleifrei kostet hier übrigens 1,43€.
Was macht der geschäftstüchtige Hotelier in Bitola? Er bittet um Bar-Zahlung in Euro statt mazedonischem Denar per Karte. Dafür gibt es an der Bar Bier und Raki für lau.
Das Zeitzonen-Hopping macht uns ganz wuschig. Während in Griechenland gestern die Wiese grün war, sind wir jetzt -obwohl weiter östlich- wieder auf deutscher Zeit. Das Ganze morgen noch in Skopje und dann wieder griechische Zeit in Sofia. Was für ein Durcheinander. Auch im Cockpit der Mopeds.
Ich (Jupp) tendiere immer mehr dazu dafür zu plädieren alle Zeitzonen (wie auch in Deutschland die Sommerzeit) abzuschaffen und weltweit nur noch eine Zeit zu haben. Dann haben wir kein Problem mehr mit den Jetlags und verpassen auch den Frühschoppen nicht… 😊
Der PIVO-Index muss weiter leiden. Bisher gab es nur Flaschenbier und das macht keinen Sinn.
Morgen geht es durch ganz Nordmazedonien bis zur Hauptstadt Skopje.
So long,
Erik und Jupp