Unsere Motorräder wurden per Spedition Anfang April vorausgeschickt. Am Sonntag ging es mit dem Flieger los von München nach Athen. Das orthodoxe Osterfest ist deutlich später im Jahr als bei uns, nämlich jetzt, Anfang Mai.
Daher war in Athen nix los und wir mit wenigen Touristen ein exklusiver Club. Mit einer Bustour am Montag und einer Free Walking Tour am Dienstag erkundeten wir die Stadt.
Ohne Mythologie versteht man nicht Athen und nicht die Griechen. Deren Geschichte reicht weit zurück und ihren Nationalstolz haben sie nach 1500 Jahren Besatzung durch die Römer und 400 Jahre durch die Osmanen erkämpft. Wie entstand Athen? Der Sage nach hat Poseidon um die Gunst der Bürger gerungen, indem er mit seinem Dreizack einen Brunnen schuf. Doch der gab nur Salzwasser. Athene dagegen schenkte den Olivenbaum, der Öl und Holz gab. So wurde sie als Göttin der Weisheit, der Strategie und des Kampfes und der Künste zur Namensgeberin der Stadt.
Die Stadt mit ihren über 4 Millionen Einwohnern ist in den letzten Jahrzehnten schnell gewachsen. Ein weißes Häusermeer, wenige Parks und Grünflächen charakterisieren die Stadt. Weil es keine Hochhäuser geben darf, kann man von überall die Akropolis sehen. In den letzten 10 Jahren ist alles deutlich teurer geworden, die Mieten haben sich mehr als verdoppelt. Aber weil Schwarzarbeit abnimmt, kann der Staat investieren. Als Tourist kann man das schon sehen - sagt unser Tourguide.
Wir erlebten eine friedliche Stadt, waren bei 28 Grad bis spät abends draußen. Die vielen Orangenbäume in der Stadt begeistern. Im Nationalgarten gibt es wunderbar duftenden Sternjasmin. Und das Stadion ist komplett aus Marmor, einzigartig auf der Welt - und fasst 65.000 Zuschauer!
Etappe 1
Athen-Korinth-Patras-Preveza 355 km
Die Mopeds standen bei der Spedition etwas außerhalb der Stadt. Wegen der Feiertage hatten wir sie erst heute abholen können (es hat sich gelohnt, Athen ist mehr als zwei Tage Reise wert). Wir legten daher eine Autobahnfahrt von 190 km bis zur spektakulären Rio-Andirrio-Brücke zurück (wir nahmen die Fähre), um aufzuholen, dann ging es an der Küste entlang bis Preveza.
Die Straße von Korinth ist spektakulär aber kaum befahren. Die großen Frachter passen da gar nicht durch, nur kleine Schiffe und Jachten. Von der Küste aus waren die bergigen Inseln des ionischen Meers zu bestaunen: Zakinthos, Kefalonia, Kalamos und Lefkada. Die ganzen Dörfer sind noch halb verschlafen, bereiten sich auf den Sommeransturm der Gäste vor. Dabei ist es jetzt traumhaft, während im Juni die Temperaturen 30 Grad übersteigen und im Juli gern auch 40 Grad und mehr erreichen. Wer da Urlaub macht, macht was falsch.
Unser Guide erklärte uns übrigens, alle Welt spricht griechisch. Garantiert. Zweifel? Der Grieche/die Griechin sagt ola kala - alles gut - und wir kürzen das ab: Ok.
von Erik